Erster Austausch der Geschwister-Scholl-Schule mit der Dror Experimental School aus Israel rückt näher

Die Premiere des Israel-Austauschs der Geschwister-Scholl-Schule mit der Dror Experimental School aus Tel Mond steht kurz bevor, weshalb am 28.10.2019 die 20 deutschen Schüler*innen und die fünf Lehrkräfte des Organisationsteams einen Workshop zur Geschichte, Kultur und Religion Israels absolvierten. Der Workshop fand im Haus am Maiberg statt und wurde von der Bildungsreferentin Andrea Gotzel und dem Bildungsreferenten Thure Alting der Jugendinitiative Spiegelbild aus Wiesbaden durchgeführt.

Nach der Vorstellung und Besprechung des geplanten Programms für den Aufenthalt der israelischen Gäste in Bensheim fand zunächst eine kurze Vorstellungsrunde der Teilnehmer*innen statt, an die sich eine erste aktive Phase anschloss: Alle sollten sich zu verschiedenen Fragen entsprechend im Raum positionieren und sich dabei an den anderen orientieren. Fragen waren hierbei z. B.: „Wo bin ich geboren?“ oder „Wie viele Sprachen spreche ich?“

Darauf wurden als erste inhaltliche Annäherung drei Kategorien bzw. Fragen mittels verschiedenfarbiger Karten erfragt: „Warum bin ich beim Austausch dabei?“, „Wenn ich an Israel denke, dann denke ich an…“ sowie „Welche Fragen habe ich zu Israel?“ Die anschließende Vorstellung und Systematisierung der Ergebnisse bildete dabei ein breites Themenspektrum ab. Bereits an dieser Stelle konnten einige Fragen von den Workshopleiter*innen und von Herrn Trier kenntnisreich beantwortet werden, da alle schon mehrfach in Israel gewesen sind.

Nach einer Stärkung während der Mittagspause erhielten die Teilnehmer*innen einen Einblick in die historische, politische und gesellschaftliche Entwicklung Israels. Dazu wurde gemeinsam ein Zeitstrahl erarbeitet, der von über 1000 Jahre vor Christus bis hin in die Gegenwart reichte. Jede*r Teilnehmende bekam dabei die Jahreszahl eines besonderen Ereignisses in der israelischen Geschichte, ordnete dieses chronologisch ein und stellte es anschließend im Plenum vor.

In der letzten Arbeitsphase befassten sich die Teilnehmer*innen mit einer besonderen Ausprägung des Antisemitismus, dem israelbezogenen Antisemitismus. Als Einführung wurde ein Erklärungsvideo gezeigt, in dem u. a. mit dem sogenannten 3-D-Test ein Instrument vorgestellt wurde, um zwischen Antisemitismus und (legitimer) Kritik am Staate Israel unterscheiden zu können. Anhand dieses Tests mit den Kriterien Dämonisierung, Doppelstandards und Delegitimierung wurden sodann Äußerungen und Zitate, z. B. von Günter Grass oder von deutschsprachigen Rappern, auf einer Skala mit den beiden Polen israelbezogener Antisemitismus und Kritik an der israelischen Politik eingeordnet, begründet und diskutiert.

Als inspirierender und die Neugierde weckender Abschluss wurden der Kurzfilm 68 Facts you probably didn’t know about Israel und eigene Fotos der Workshopleiter*innen von ihren Reisen nach Israel angeschaut.

Alle waren sich darin einig, dass dieser Tag eine gelungene Vorbereitung für den bevorstehenden Austausch und den Besuch der israelischen Gäste darstellte. Daher danken alle Teilnehmer*innen sehr herzlich Andrea Gotzel und Thure Alting für die lehr- und aspektreiche Annäherung an und den fundierten Einblick in dieses faszinierende Land. Zudem gilt ein herzlicher Dank dem Haus am Maiberg, insbesondere Hanne Kleinemas, für die Möglichkeit, diesen Workshop in Heppenheim veranstalten zu können.



Bereits eine Woche zuvor am 21.10.2019 hatten die Teilnehmer*innen des Austauschs die Gelegenheit und das Vergnügen, sich mit Jürgen Illing von der David Ben-Gurion Stiftung auszutauschen. Illing ist Mitglied im Kuratorium der Stiftung, die sich im Geiste ihres Namensgebers, dem ersten Premierminister Israels, u. a. für Völkerverständigung und den gegenseitigen kulturellen Austausch zwischen Israel und Deutschland einsetzt und entsprechende Schulpartnerschaften fördert.

Die Teilnehmer*innen kamen mit Herrn Illing über aktuelle politische Ereignisse, wie dem antisemitischen Terroranschlag auf die Synagoge in Halle, und über seine persönliche Verbindung zu Israel ins Gespräch. Auch Fragen zu Besonderheiten des Landes oder der historischen Verantwortung Deutschlands wurden während des rund einstündigen Treffens in den Blick genommen.

Da das Konzept des neu ins Leben gerufenen Israel-Austauschs die Stiftung überzeugen konnte, freute sich Herr Illing, der Schulgemeinde noch einen Scheck überreichen zu können, mit dem das Programm Ende November noch vielseitiger gestaltet werden kann.

Die Schulgemeinde der Geschwister-Scholl-Schule dankt der David Ben-Gurion Stiftung für die Zuwendung und Herrn Illing sehr herzlich für seinen bereichernden Besuch in Bensheim.

single.php